"Der Klimawandel ist einer der großen Herausforderungen, vor denen wir alle stehen und dessen Folgen bereits heute sicht- und spürbar sind. Es ist notwendig, dass wir gemeinsam schonender mit den endlichen Ressourcen umgehen, erklärt Museumsleitung Birgit Rumpf. „Als außerschulischer Lernort möchten wir unsere realistischen Möglichkeiten nutzen und kommen unserer Vorbildfunktion sehr gerne nach“, so Rumpf weiter. Bereits in der Entwicklung und Umsetzung der Ausstellung wurden Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz verwirklicht. So sind beispielsweise in vielen Bereichen Bewegungsmelder angebracht, um Strom einzusparen und die Ausstellungsaufbauten wurden zum Teil nachhaltig produziert. Im Rahmen des Netzwerks soll auch der tägliche Museums- und Organisationsablauf auf die Ziele Klimaschutz und CO²-Reduktion hin überprüft und verbessert werden.
„Ich bin davon überzeugt, dass Bildungseinrichtungen ein großes Potenzial haben Klimaschutz in die Gesellschaft zu tragen. Umweltbewusstsein und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind in unseren Kursen bereits enthalten. Unsere Exponate können jetzt noch expliziter in die Kursarbeit eingebunden werden“, ergänzt die pädagogische Fachkraft Linda Gröne und freut sich Teil des Netzwerks zu sein.
Der erste Starterworkshop fand am 22. Mai statt. Gemeinsam mit Claudia Aust vom NaturGut Ophoven, Zentrumscoach für die Region West, wurden mit dem Team erste Schritte in Richtung Klimaschutz besprochen. Auf dem Tagesprogramm stand u.a. die Überarbeitung der bestehenden pädagogischen Programme und wie CO2 weiter eingespart werden kann. Dazu wurden Methoden zur Sensibilisierung und Aktivierung der Mitarbeiter eingesetzt, damit jeder seine Ergebnisse auch individuell an Kursteilnehmende weitervermitteln kann. Beispielsweise müssen in der Gläsernen Küche nicht nur Lebensmittel und deren Vorratshaltung im Fokus stehen, sondern auch das Verpackungsmaterial unter die Lupe genommen und der Umgang mit Wasser gezeigt werden. Beim Lernort Wald kann auch das Thema Müll mit einbezogen werden.
Dass das Kindermuseum bereits auf einem guten Weg ist, konnte die Projektkoordinatorin schnell feststellen: „Ich bin ganz fasziniert, was im Kindermuseum schon umgesetzt und in den Kursen verarbeitet worden ist. Hier werden alle Sinne angesprochen. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zusammenarbeit“, fügt Claudia Aust an.
„Der Workshop muss bei allen Beteiligten erst einmal nachwirken“, berichtet Birgit Rumpf. „Wir haben einen klaren Auftrag die Themen anzugehen und können das auf vielen Schultern in unserem Team verteilen, weil das Interesse und die Bereitschaft bei allen sehr groß ist“. Die Mitarbeiter werden in den nächsten zwölf Monaten durch Coaching und Zoom-Konferenzen von der Projektkoordinatorin Claudia Aust begleitet. Das Kindermuseum sieht sich als Multiplikator das Umdenken der Kursteilnehmer im eigenen Zuhause anzuregen und Ansporn zu bieten CO² einzusparen. Nach einem Jahr wird im Kindermuseum Bilanz gezogen. „Die Zertifizierung unterstreicht unser praxisbezogenes Arbeiten“, freut sich Birgit Rumpf.
Mit dem Projekt BildungKlima-plus-56 wird das 2017 gegründete Bildungsnetzwerk für Klimaschutz um 56 assoziierte Bildungszentren Klimaschutz erweitert. Dieses Netzwerk hat das Ziel, die Anzahl der Bildungsangebote zum Klimaschutz bundesweit zu erhöhen und qualitativ weiterzuentwickeln. Es sollen mehr Bildungsangebote und Fortbildungen zum Thema Klimaschutz an außerschulischen Lernorten angeboten werden. Das Projekt BildungKlima-plus-56 wird im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.